Oder schau dir „Magic to Uganda – Aftermovie“ auf Google Drive an
Uganda ist eines der jüngsten Länder der Welt, die Hälfte der Bevölkerung sind unter 14 Jahre alt. Dazu kommt, dass Uganda mit einem durchschnittlichen pro Kopf Einkommen von 638$ auch zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Die Folgen eines langen Bürgerkriegs im Norden des Landes haben immer noch Einfluss auf das Leben der Menschen.
Nachdem wir über unseren Freund Sime aus Spanien Kontakt aufgenommen haben und verschiedene Projekte auf Umsetzbarkeit geprüft haben, fingen wir an Spenden zu sammeln. Unsere Spendenseite findet ihr unter diesem Link. Fast 4000€ an Geldspenden sowie viele gebrauchte Laptops (finaler Spendenstand) wurden uns anvertraut. Folgend könnt ihr euch detailliert über unsere Projekte im Norden Ugandas informieren.
In der Nähe von Arua
In der Nähe der im Nord-Westen gelegenen Stadt Arua konnten wir mit euren gespendeten Laptops eine ländliche Schule, die Yivu Secondary School, unterstützen die bereits über einen Drucker, einen Laptop und einen sehr engagierten Informatiklehrer verfügte. Dabei haben wir nicht nur zehn funktionsfähige Laptops abgegeben, sondern mit den Lehrern und der Belegschaft der Schule in 4 Tagen auch noch einen Computer Workshop durchgeführt. Obwohl es in der Schule weder fließend Wasser noch eine Stromversorgung gibt, können die Laptops über eine bereits installierte Solaranlage geladen werden.
Das Erstellen und Drucken von Dokumenten, Tabellen und Formularen wird die Unterrichtsqualität in Arua erheblich verbessern, perspektivisch ist das Potential durch das Internet riesig.
Nahe der Stadt Kitgum, rund um die Siedlung Madi Opei
Unsere Reise ging weiter Richtung Kitgum, in den Bezirk Madi Opei, um dort den zweiten Teil des Projektes durchzuführen. Wir trafen Jimmy, unsere Kontaktperson und begannen sofort mit der Planung unseres Budgets. Dank knapp 4000€ Spendengeld konnten wir verschiedenste Maßnahmen zur kurz- oder langfristigen Unterstützung der ländlichen Bevölkerung planen und ausführen, hier ein kurzer Überblick:
Öffentliche Schulen
In 6 Grundschulen des Bezirks mit jeweils 300-1300 Kindern haben wir Stifte, Schulbücher und Mathesets, bestehend aus Geodreieck, Zirkel, Lineal und Bleistift, verteilt, nicht nur um den Schülern eine Freude zu machen und die ärmeren Familien bei den Anschaffungskosten für Schulmaterial zu entlasten, sondern auch um ein Zeichen für Bildung zu setzen und dafür, wie wichtig es ist, wenigstens die ersten 7 Schuljahre zu besuchen. Denn während 98% der Kinder eingeschult werden, erreichen nur 15% die 5. Klasse.
Gerade während der Erntesaisons gehen viele Kinder nicht mehr zur Schule, weil ihre Arbeitskraft für die Ernährung der Familie auf den Feldern benötigt wird.
Des Weiteren haben wir an die Mädchen der 6. und 7. Klasse Binden verteilt. In der patriarchalischen Gesellschaft wird über Menstruation wenig geredet und die Menstruationsblutung als Schwäche angesehen. Die Mädchen verpassen ihre wichtigen Prüfungen, weil sie während ihrer Periode aus Scham das Haus nicht verlassen.
Wir konnten sie mit einem kleinen Vorrat versorgen, der zumindest bis nach der Prüfungsphase hält und besonders Sara hat durch ihren Einsatz für Aufklärung und Offenheit gesorgt, in der Hoffnung, dass die Mädchen das Thema mit nach Hause nehmen und darüber sprechen. Zusammen mit Jimmy haben wir mit den Lehrerinnen besprochen, dass die Schülerinnen hier eine Person des Vertrauens finden können.
Dörfer & Landwirtschaft
mit Jimmys Unterstützung identifizierten wir die dörflichen Gemeinschaften mit dem größten Hilfebedarf. In jeder dieser Communities gibt es Menschen die besondere Hilfe benötigen, das betrifft vor allem Menschen mit HIV, Waisen, Kindermütter, aber auch die älteren Mitglieder des Dorfes.
Durch den besonderen Zusammenhalt in den Communities werden Menschen, die nicht für sich selbst sorgen können, von der Community mitgetragen und versorgt. Das Versorgen der Dörfer mit Werkzeug und Gummistiefeln erleichtert damit nicht nur die Feldarbeit der Menschen, die vorher mit Hand oder altem kaputten Werkzeug barfuß in den Feldern gearbeitet haben, sondern hat direkten Einfluss auf das Wohlergehen der Schwachen in diesen Gesellschaften.
120 neue Hacken für den Ackerbau und 120 Paar Gummistiefel für sechs verschiedene Dorf- und Frauengruppen waren das Ergebnis.
Support der einheimischen Sportteams
Durch eure Spendengelder konnten wir die Fußballmannschaften der „Madi Opei Football League“, sowie 2 Netzball-Mädchenmannschaften und 2 Volleyballteams mit Trikots und Bällen versorgen. Dazu kam Ausrüstung für die jeweiligen Schiedsrichter der Sportart.
Jimmy hat es sich zur Aufgabe gemacht, die neu gegründete “Madi Opei Football League” zu betreuen. In der Liga treten die Fußballmannschaften der umliegenden Dörfer jedes Wochenende auf dem zentralen Platz in der Siedlung gegeneinander an um am Ende der Saison den begehrten Pokal ins eigene Dorf zu holen.
Durch die soziale Bindung in den Teams steigt der Zusammenhalt in der Gemeinschaft, das Verantwortungsbewusstsein steigt und individuelle Probleme wie Alkohol- oder Drogenmissbrauch sinken. Neben den sozialen Effekten die der Fußball und Sport im Allgemeinen bringen und die überall auf der Welt gleich funktionieren, bringt der offizielle Rahmen der Liga noch einen weiteren Vorteil: Die Universitäten des Landes senden Scouts in alle Regionen um nach Kandidaten für Sportstipendien zu suchen. Die Liga und die dadurch resultierende Team- und Trainingsstruktur verbessern die Chancen der Jugendlichen auf ein Sportstipendium ungemein. Allein letztes Jahrt haben 3 Spieler der Liga Sportstipendien für die nächstgelegene Universität in Gulu bekommen.
Die Zeitung Berliner Fußball-Woche hat dazu einen wunderschönen Artikel veröffentlicht, dafür vielen Dank!
Kultur
Durch die kriegsbelastete Vergangenheit des Norden von Uganda sind viele Tänze und Traditionen des Stammes der Acholi nur noch den älteren Bewohnern der Region bekannt. Um dem Vergessen der eigenen Kultur entgegenzuwirken wurden Tanzgruppen gegründet, um die alten Tänze und Traditionen wieder aufleben zu lassen.
Mit Hilfe eurer Spenden haben wir 3 Tanzgruppen mit Instrumenten und Kostümen versorgt.
Die sozialen Effekte sind hier die Gleichen wie beim Sport: Zusammenhalt, Zusammenarbeit, Struktur und eine gemeinsame Mission bringen die Gruppen näher zusammen.
Auch die Tanzgruppen können, dank dem neuen, professionellem Auftreten, aus ihrem Hobby noch mehr machen. Durch die Kostüme und Instrumente sind sie gut ausgestattet um auf Hochzeiten, Feiern und Festivals aufzutreten. Neben einem kleinen Einkommen und der Möglichkeit im eigenen Land zu reisen, wird auch die Kultur der Acholi wieder gelebt und verbreitet. Wie solche Tänze mit den neuen Kostümen ausschauen, könnt ihr hier sehen:
Vielen Dank für eure Unterstützung und euer Vertrauen in unsere Arbeit!
100% des gespendeten Geldes kam den Projekten zugute, wir haben sämtliche Ausgaben für Flug, Unterkunft und Verpflegung selbst getragen. Ihr tragt aktiv dazu bei, das Leben von Menschen in anderen Teilen der Welt ein kleines bisschen zu verbessern. That’s magic! 🙂