Ich hatte das Glück dieses Jahr mit Marcus, Felix und Anna nach Uganda zu reisen und dort meine aller ersten Berührungspunkte mit dem Kontinent Afrika zu machen. Falls ihr euch jetzt fragt: Hat es sich gelohnt und würdest du es wieder tun? Aber sicher, die nächste Reise ist bereits in Planung. Heute möchte ich euch mit auf meine persönlichen Magic Momente mitnehmen, die ich während der Reise gemacht habe:
Uganda ist eines der jüngsten und zugleich ärmsten Länder der Erde. Armut ist weit verbreitet und schon die Jüngsten müssen einen Beitrag leisten, damit sie überleben können. Für mich bis dahin völlig unvorstellbar und immer noch nicht greifbar, wie viel Hilfe vor Ort gebraucht wird, damit man den Status quo auflösen kann. Im persönlichen Umgang sind die Kinder erst ein wenig eingeschüchtert. Nach den ersten Berührungsversuchen nimmt dann aber doch die kindliche Neugier Überhand. Danach gibt es kein Halten mehr und sie waren so kontaktfreudig, wie Jugendliche im Ferienlager.
Trotz ihrer Umstände haben die Kinder so viel Freude in sich und nach außen getragen – einfach herzergreifend, auch beim eigenen Rückblick. An was ich mich immer noch sehr gut erinnern kann war es einfach aus dem Auto zu winken und die Kleinen Lachen hören oder gemeinsam an Mangos zu zutschen. Ob es der weiße Mann auch richtig macht?
Doch nicht nur die Kinder sind mir bis heute im Kopf geblieben – vor allem zwei Personen möchte ich nochmal hervorheben ohne die unser Projekt in der Form wie es umgesetzt wird nicht möglich wäre: Jimmy und Joel. Beide sind für mich Vorbilder und jetzt schon die Helden von Magic to Uganda, obwohl sie gar keine Vereinsmitglieder sind. Mit ihrer Arbeit setzen sie mit unserer finanziellen Unterstützung das Projekt von uns in die Tat um. Das fängt an bei der Auswahl der lokalen Bauern, die für eine Spende in Frage kommen. Nur wer sich in Vergangenheit bewährt hat oder zeigt, dass er sich um die Setzlinge kümmert, bekommt eine Zuwendung. Das gesamte Management in der Gesellschaft übernimmt für uns Jimmy, der nicht nur Sprachrohr, sondern auch Organisator, Vermittler und Mann-für-Alles ist. Einfach völlig wahnsinnig, was dieser Mensch für seine Community tut! Zum anderen haben wir noch Joel, der sich mit einer schier unendlichen Geduld um die Aufzucht der Setzlinge kümmert. Er lehrt außerdem den Bauern das richtige Anpflanzen und Pflegen der jungen Bäume, da vor allem die ersten zwei Jahre entscheidend sind für das Überleben der Setzlinge. Mit seiner Expertise konnten wir soweit kommen wie wir sind und aus den Spenden das Maximum rausholen. Außerdem nimmt er für uns mit erschreckend genauer Detaillierung auf, wer wann wie viele Bäume bekommen hat; schaut sich die Ergebnisse vor Ort an und berät Jimmy bei der Auswahl der Bauern. Beide sind in der kurzen Zeit zu wahren Freunden geworden und ich freue mich schon sie wieder zu sehen. Kleine Anektode: Falls jemand in Uganda bei voller Fahrt zu euch sagt „I have to check the tires“ ist damit nicht gemeint, dass er den Reifendruck kontrolliert. ?
Auf dem Weg haben wir jedoch auch viele weitere Menschen kennen gelernt, die uns mit offenen Armen empfangen und uns in ihre Häuser oder auf einen Drink eingeladen haben. Wir haben natürlich versucht uns so gut es geht anzupassen und die einheimische Sprache zu lernen. Dazu muss man wissen, dass Uganda aus sehr vielen (ich glaube 42) verschiedenen Stämmen besteht, die alle ihre eigene Sprache sprechen. Erst mit der Kolonialisierung wurde mit Englisch eine einheitliche Sprache verbreitet, die heute neben Swahili zweite offizielle Amtssprache des Landes ist. Madi Opei sowie die darum liegenden Dörfer gehören zum Stamm der Acholi, welche im Norden des Landes beheimatet sind und ihre gleichnamige Sprache sprechen. Sobald wir die Einheimischen mit „Apwoyo“ begrüßten (was so viel wie „Hallo“ heißt – kann aber auch als „Danke“ verwendet werden, sehr praktisch), wurden aus den eher ernst wirkenden Gesichtern schnell lachende Menschen, die einem fast um den Hals gefallen sind. Dabei habe ich doch nur ein Wort gelernt und mit jedem kleinen Fetzen mehr, den man aufgenommen hat, wurde die Herzlichkeit mehr – so einfach und schön kann kultureller Austausch sein. Genug von der Sprache, kommen wir zu einem, wenn nicht dem Highlight auf unserer Tour: Eine kirchliche Hochzeit in Madi Opei. Wir hatten das Glück zu einer der wenigen anwesend zu sein und dann auch noch die Ehre als Gäste daran teilzunehmen. Dadurch konnten wir die kulturellen Outfits, die wir auch durch Magic to the World finanzierten, in Bewegung sehen und aktiv beim Tanz mitspielen – was für eine Erfahrung. In der Umgebung der Experten war allerdings das eigene Taktgefühl in etwa auf dem Niveau von Thomas Gottschalk bei Wetten dass…
Und wenn man schon zu einer solchen Feierlichkeit eingeladen wird, möchte man natürlich nicht mit leeren Händen kommen. Doch was verschenkt man in Uganda? Die pragmatische Antwort von Jimmy: „Das, was sie im Alltag brauchen können“. Ja gut, damit konnten wir erstmal relativ wenig anfangen und haben Jimmy´s wundervolle Frau Dorothy nach Hilfe gefragt, die uns glücklicherweise ein geeignetes Geschenk besorgen konnte: Besteck! Schön eingepackt – und wir konnten uns dann in die Reihe eingliedern und bis zum Hochzeitspaar vortanzen. Dabei hat man verstanden, was Jimmy meinte mit seiner Antwort: Die Leute verschenkten Hühner, Ziegen, Getreide, Reis, Mangos, Bananen, riesige Töpfe und wirklich alles, was man im Alltag gebrauchen könnte.
Unabhängig von den großartigen Menschen vor Ort, die mir sehr ans Herz gewachsen sind, möchte ich euch noch mit in die wundervolle Natur nehmen, die man sonst nur aus Ausflügen von Andreas Kieling kennt. Ein paar Schnappschüsse gefällig?
Ich hätte noch so viel mehr zu erzählen, möchte aber zum Schluss des Beitrages noch einen kleinen Appell an dich richten:
Jede*r von uns kann etwas zum Wohle der Menschheit beitragen. Uganda ist eines der jüngsten Länder der Erde und über 80% der Menschen sind in der Landwirtschaft tätig. Die fortschreitende Wüstenbildung zu stoppen, ist nicht nur im Interesse der Natur, sondern hat direkten Einfluss auf die herzlichen Menschen vor Ort. Mit unserem Engagement können wir nicht nur das Mikroklima schützen und einen Beitrag zum Kampf gegen die globale Klimaerwärmung leisten, sondern auch den Acholi ein Geschenk machen: Hoffnung für die Zukunft. Vor allem den Kindern möchte ich das ermöglichen und hoffe weiterhin darauf, dass wir zusammen dieses Projekt weiterführen und ausbauen! Ich bin sehr froh Teil dieses Freundeskreises und auch dieses Vereins zu sein. Lasst uns zusammen weiter versuchen die Welt ein wenig besser zu machen.
Step by step.
Project by Project.
Euer Magic Kassenprüfer Florian ?
So kannst du unser Baumpflanz-Projekt in Uganda unterstützen:
- Per Überweisung auf unser Spendenkonto (GLS Bank, keine Gebühren):
Empfänger: | Magic to the World e.V. |
IBAN: | DE65 4306 0967 1309 7243 00 |
BIC: | GENODEM1GLS |
- Via Paypal an Magic to the World e.V. (ca. 2% Gebühren)
- Unser Vorhaben in eurem Unternehmen, Sportverein oder Freundeskreis bekannt machen und damit evtl. Großspender akquirieren. Kontakt gern über magictotheworld@gmail.com
Für sämtliche Spenden könnt ihr gern anschließend oder zum Ende des Jahres eine Zuwendungsbestätigung/Spendenbescheinigung bekommen, die ihre gemäß §50 Abs. 1 EStDV steuerlich geltend machen könnt!
Vielen Dank!
Ein Gedanke zu „Apwoyo! Florians Erfahrungsbericht aus Uganda“